Es entstanden kleinere und größere Werke, die als Ausgangsmaterial den Naturstein Marmor hatten. Dieses Material und auch die fachliche Beratung fand er in dem Marmorwerk L. Kampourakis Sons & Co.. Hier ist Frau Alexandra hervorzuheben, die sich seinen Vortsellungen von Marmorgestaltung im besonderen Maße annahm.

Die nach seinen Vorgaben bearbeiteten Marmorsteine, manchmal auch mit den für kretische Verhältnisse typischen Abänderungen, versetzte er mit Griffen und Applikationen verschiedenster Art weltweiter Fundorte zu neuen Kunstwerken.

In Berlin bezieht er das Steinmaterial vom Marmorwerk Wedig.

Jürgen Neumann - der Meister der Verknüpfung. Er wird so manch formal einwandfreies Gewerkstück und auch Kunstwerk für seine Zwecke umgedeutet haben. Aber ist es nicht eine besondere Anerkennung, wenn auch ein Teil eines Gewerkes bzw. Kunstwerkes zu einer neuen Verwendung kunstvoller Art geführt wird.

Er möchte sich auch hier bei den vielen Arbeitern im Nachhinein bedanken, die damals unter schlechten Arbeitsbedingungen diese oft kleinen Kunstwerke hergestellt haben.

„Die ersten Marmorsteine mit Griff zeigen Verbindungen zwischen den Individuen auf. Ich fahre hierhin und dorthin, nehme etwas auf, komme zurück und bringe etwas mit. Das Geheimnis entstehst durch die Verknüpfung.“ sagt Jürgen Neumann. Doch was ist in den Marmorstücken enthalten? Das herausfinden kann nur, wer sich öffnen, wer sich hingeben kann: der Vorstellung von der Reise des Materials bis hin zur Neuschaffung seiner Bedeutung.

Das zeigt sich auch in dem Erhalt alter kretischer Stühle, die, wenn sie Ihren Zweck nicht mehr erfüllen, einfach entsorgt werden. Die Wiederherstellung ist oft sehr aufwändig. Probleme machen die Ausführungen der Sitzflächen in geflochtener Art. So fahren die Leute, die dieses selten gewordene Gewerk, Binsenflechten, noch beherschen durch die Lande und bieten ihre Dienste an. (s. Foto)

Berlin, im Juli 2012

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